Dear Cesar Millan – Vorsicht bissiger Mund –

(Yales Meinung zu Millan)

Lieber Cesar

Seit einer Weile verfolge ich deine Sendung im TV und komme immer mehr ins Grübeln. Versteh mich nicht falsch ich finde es durchaus eine noble Geste das du versuchst ahnungslosen Herrchen zu zeigen wie man Hund behandelt. Die amerikanischen Verhältnisse, wo ein Hund ein unnützes Tier ist und nicht einmal ins Haus darf, von Erziehung ganz zu schweigen, rechtfertigen deine Bemühungen, wenn sie auch grenzwertig, sinnlos und kein bischen Hundgerecht sind.

Das Holly dich gebissen hat, hattest du verdient. Wie kommst du auf das schmale Brett dich als Rudelführer eines Hundes aufzuspielen der dich nicht mal kennt? Und dann auch noch zu verlangen das er dir seine Beute (Futter) überlässt? Holly muss gedacht haben du bist grössenwahnsinnig. In einem Rudel hat auch der Rangniederste das Recht seine Beute zu verteidigen und einem Rudelfremden gegenüber sowieso. Holly hat dich deutlich gewarnt, du hast es ignoriert und sie hat dich gebissen. Nein ich schäme mich nicht das ich gelacht hab, jeder der auch nur ein kleines bischen Hundeverstand hat wird gelacht haben. Natürlich würde es weniger sensationell wirken wenn du dem Besitzer des Hundes erklärt hättest das er die Futteraggression in den Griff bekommt wenn er den Hund nur noch aus der Hand füttert.

Und ein, mit den Fingern im Dosenfutter wurstelnder Mensch, wirkt natürlich nicht sehr aufregend. Deine Methode war aufregender …. Und blutiger

Wie anmassend und blasphemisch  muss man sein sich Hundeflüsterer zu nennen wenn man unsichere Hunde noch mehr verunsichert bis sie aufgeben und alles über sich ergehen lassen? Ich habe bei noch KEINEM der Hunde die du „behandelt“ hast so was wie Freude und Vetrauen gesehen, nur Verunsicherung und Aufgabe. Ich möchte an dieser Stelle auf die Verhaltensforschung verweisen. Stellt man einen Hund auf ein Eisengitter und gibt Strom drauf wird er zunächst versuchen zu fliehen, erkennt er das er keine chance zur Flucht hat, lässt er den Stromschlag ohne gegenwehr über sich ergehen. Und genau das machen “deine” Hunde, sie lassen über sich ergehen.

Wie kann man einem Hund in die Rippen treten und behaupten nun ist er aufmerksam, ich behaupte nun ist er verunsichert weil er gar keine Verbindung zu dem Tritt herstellen kann. Wie kann man einen Hund dazu zwingen sich auf den Rücken zu drehen, die freiwillig geleistete, Unterwerfungsgeste eines Welpen. Wie kann man eine Würgeleine ohne stopp direkt auf den Kehlkopf des Hundes setzen und dann behaupten man hat ihm das ziehen abgewöhnt oder einen angstaggressiven Hund in die Ecke drängen oder in einen Pool zwingen wo er in Todesangst herumstrampelt … oder oder oder …..

 

Nirgendwo sehe ich auch nur ansatzweise eine art „Hundeverstand“ du erziehst sie nicht, du brichst sie und das sollte bei keiner Erziehung das Ziel sein. Wie wäre es mit ein wenig Demut und Respekt 

Ich kann nur hoffen das es keine Nachahmer deiner kruden Methoden gibt, betrachte diesen Brief als Tritt in die Rippen und danke für deine Aufmerksamkeit.